Schwarzschnee-Kothenfahrt
Vom 18. bis 20. März 2022
Die Wilde 13 im Land der Baumriesen
Tag 1, 18.03.22 – Chaos
„#ScheißeDuBistDraußen“ Mit
diesem Hashtag begann unsere Rover-Schwarzwald-Schneekothenfahrt.
Domi, Kai und Jens waren pünktlich um 17:04 Uhr an Gleis 1 in
Koblenz. Selina nicht. Die dachte irgendwie, dass der Zug um 17:12
Uhr fährt und gammelte sich vorher schon 2 Stunden in Koblenz den
Hintern blau, um letztendlich den Zug zu verpassen. Naja, Gustos Zug
hatte auch Verspätung und er packte den Anschluss leider nicht. Alle
anderen der Wilden 13 reisten entweder schon am Vortag oder aus
anderen Himmelsrichtungen an.
Das RLP-Ticket für fünf Personen
wurde also fair auf drei aufgeteilt – so konnten wenigstens noch
zwei Rucksäcke in den Genuss eines Sitzplatzes kommen. Lief nicht so
– hoffentlich wanderte es sich morgen besser.
Drei Stunden
später waren wir schlauer: Gusto und Selina reisten mit dem ICE von
Koblenz über Frankfurt nach Karlsruhe – pünktlich, um die S1 um
20:13 Uhr nach Bad Herrenalb zu nehmen. Die drei Nahverkehr-Pfadis
aus Koblenz verpassten diesen Anschluss allerdings aufgrund einer
Verspätung um wenige Minuten und entspannten sich am Karlruher Hbf
mit Laura bis zur nächsten S1 um 21:13 Uhr.
Michi, Wooki, Gusto und Selina
machten lange Nasen während Heni noch später um 22 Uhr ankam. Die
Telegram-Gruppe und alle Handy-Klingeltöne liefen während diesem
verzwickten Chaos heiß.
Schließlich war erfolgreich auf
die S1 gewartet worden, welche nach 40 Minuten in Bad Herrenalb
eintrudelte. Hier wartete noch der gesamte Rest der Gruppe am Bahnhof
und nach kurzer Begrüßung ging es durch ein schickes Neubaugebiet
in den Wald.
#HäuserInDenWaldBauenUmWaldAnzugucken
Dort stand an der Hütte bereits
eine Kothe und die Wanderkothe wurde fix daneben gezimmert. Trotz des
total schiefen Untergrundes wurde sie sehr schön und bot Platz für
acht abrutschende Schlafplätze. Darauf gab’s um 00:30 Uhr bei
Kerzen- & Vollmondschein Abendessen in einer Hütte neben einem
Mini-Wasserrad.
Währenddessen kam Lukas mit Heni
nach und letztendlich klang der Abend nach dem Essen schnell aus –
alle waren gegen 1:30 Uhr im Schlafsack.
Tag 2, 19.03.22
– Steilgehen
Heni kam in die Wanderkothe: „Habt
ihr Klopapier?“
Ja, wir hatten mindestens acht Rollen
eingepackt und mussten gleichtzeitig aufstehen.
8:00 Uhr war
angepeilt gewesen, aber 9:00 Uhr wurde letztendlich beim Aufstehen
realisiert. Um 10:15 Uhr war alles gepackt und wir machten uns nach
dem Testen auf den Weg zur nächsten Hütte. Dort wollten wir
Frühstücken.
Auf dem kurzen Weg merkten wir,
dass wir an der falschen Hütte geschlafen hatten und bereits jetzt
unseren Plan umwerfen mussten – die Komoot-Karte war sowieso nicht
hilfreich gewesen. Kurz darauf gab es eine riesige Menge Müsli mit
Kakao, Kuchen und Milchpulver. Die drei „Praktikantinnen“
(Selina, Emma & Sianna) holten 30 Minuten lang Wasser im 100
Meter entfernten Hof während alle anderen mit dem Quatsch-Reden
weitermachten – die Beschilderung am Hof war sehr interessant.
Darauf ging es los. Im gemütlichen
Tempo stiegen wir auf – der Weg war wechselnd steil und sehr steil.
Immer wieder machten wir Pausen und kamen zum Mittagessen an einem
Paraglider-Absprungplatz mit atemberaubender Aussicht an. Die Leute
vom Restaurant nebenan beobachteten uns interessiert während Jens
Sandgesteinsproben mit seinem „Ferrari-Geologen-Hammer“ nahm.
Weiter ging es. Michi lief mit der
Karte, seiner Lederbux und einer stilsicheren Fellmütze und gab
jedem die Schuld, der/die Mal den Weg nicht fand.
Nach einem
weiteren steilen Aufstieg – vorbei an den Teufelslöchern –
liefen wir mehrere Kilometer über den Höhenkamm, der die
historische Grenze zwischen Baden und Schwaben bildete. Das Badner
Lied war unser stetiger Begleiter und ebenso schöne Birkenhaine,
Sandstein, Sandboden, Moor, Matsch, Froschlaich, Nadelwald sowie
Sonnenschein. Mit der Zeit verwilderte der Weg immer weiter, bis wir
uns schließlich durchs Gestrüpp auf einen geschotterten Weg kämpfen
mussten. Wenig später landeten wir an einer dreifachen Weggabelung
wobei keiner der Wege eindeutig auf unserer Karte eingezeichnet war.
Der rechte Weg sah am begehbarsten aus und über ihn fanden wir
letztendlich auch wieder auf den korrekten Pfad. Hier Stäuerten wir
eine Hütte an, welche allerdings bereits von anderen Wanderern
belegt war. Also zogen wir noch einige Kilometer weiter und fanden am
Wegesrand zwischen zwei Hochsitzen einen schönen Zeltplatz. Dort
bauten wir in der Dämmerung unsere Zelte auf und aßen zu
Abend.
Zudem schallten einige Lieder Akapella durch den Wald,
denn die Hände waren zum Gitarrenspielen zu kalt. Letztendlich
leerten wir noch alle unsere Trinkblasen sowie Keksdosen und gingen
fix schlafen.
Tag
3, 20.03.22 – Abgehen
Durch lautes Gelächter aus der
Wanderkothe wurden alle wieder pünktlich um 9:00 Uhr geweckt. Wie
bei einem Dejavu waren wir – nach einer weniger kalten Nacht wie am
Vortag – um Punkt 10:15 Uhr fertig bepackt und machten den Abgang ins
Tal nach Bad Herrenalb.
Der steile Abstieg ging ordentlich
auf die Knie und war nach circa einer Stunde beendet.
Wir kamen
bei schönem Wetter genau an einem Park raus und brunchten hier
erstmal alles, was noch unseren Rucksäcken entsprang. Generell war
der Haijk bei weitem kein Hungerhaijk – 2,5 kg Müsli je Frühstück,
viele Süßigkeiten und zwei bis drei Brote je Mahlzeit auf 13
Personen machte ordentlich satt.
Nach dem ausgedehnten Brunch und einem Besuch eines Regenwurms spielten noch alle im Park. Lukas und Adam begnügten sich mit einer Frisbee während einige andere die Wackel-Bänke erkundeten. Um 13:09 Uhr fuhr die S1 zurück nach Karlruhe, wo sich alle am Hauptbahnhof verabschiedeten. Hier trennten sich die Zugfahrten wieder und viele zog es nach Dieblich zu den Daheimgebliebenen (Annika, Felipe und Matthew), die leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mitwandern konnten.
Bericht von Kai
Der Haik
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